Frühling, Sommer, Sonnenschein: Lieber auf die Sonnenbrille verzichten

Sobald im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen auf unsere Haut fallen und auf unsere Stimmung wie ein wahrer Gute-Laune-Booster wirken, greifen viele Menschen zur Sonnenbrille. Doch ist das wirklich sinnvoll? Die Antwort lautet ganz klar: Jein!

Die Sonne ist die älteste Gefahr des Menschen. Schon immer mussten sich unsere Vorfahren vor negativen Folgen zu starker UV-Strahlung schützen. Doch sie hatten keine Sonnenbrille und das war auch gut so.

Was passiert eigentlich genau, wenn wir eine Sonnenbrille tragen?

Trifft UV-Licht auf unsere Augen bzw. auf unsere Netzhaut, reagiert der Körper mit Eigenschutz. Diese Schutzmaßnahme, die genau genommen eine Stressreaktion des Körpers ist, wird dadurch sichtbar, dass wir braun werden. Die körpereigene Antwort auf die mit dem Auge wahrgenommenen UV-Strahlen ist also die sichtbare Bräune. Für diese Bräunungsreaktion verantwortlich sind die Melanozyten, bestimmte Zellen in unserer Haut, die das sogenannte Melanin produzieren. Melanin ist das Hautpigment, das die Färbung unserer Haut verursacht. Je mehr Melanin produziert wird, desto besser schützt es die tieferliegenden Hautschichten vor UV-Strahlung. Durch das Tragen einer Sonnenbrille verhindern wir jedoch, dass die Netzhaut die UV-Strahlung richtig registriert und unsere Haut angemessen reagieren kann.

Besonders helle Hauttypen sollten vorsichtig beim Tragen einer Sonnenbrille sein, da sie einerseits schon von Natur aus nur eine kurze Eigenschutzzeit haben und andererseits durch eine Sonnenbrille die körpereigene Schutzreaktion stören. Menschen mit besonders heller Haut können sich also durch das Tragen einer Sonnenbrille schneller einen Sonnenbrand zuziehen als ohne die Brille.

Zudem bedeutet das Tragen einer Sonnenbrille auch immer, dem Körper etwas vorzugaukeln. Das kann vor allem problematisch für unseren Biorhythmus werden. Denn unser Wachmacher-Hormon Cortisol ist tagsüber erhöht und wird unter anderem durch natürliches Licht stimuliert. Verhindern wir, dass natürliches Licht auf die Netzhaut trifft, indem wir eine Sonnenbrille tragen, kann das auch Einfluss auf den Cortisolspiegel und somit unseren eigentlich fein abgestimmten Biorhythmus nehmen.

Wenn du dich zum Beispiel beim Autofahren vor der blendenden Sonne schützen möchtest, ist die Sonnenbrille ein sehr sinnvolles Hilfsmittel. Gleiches gilt bei speziellen Augenerkrankungen oder Symptomen, die das Tragen einer Brille notwendig machen.

Wenn du zur Sonnenbrille jedoch mehr aus Gewohnheit oder aus modischen Gründen greifst, überlege doch, sie häufiger mal in der Tasche zu lassen.

Marie Evers

Marie Evers

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